Mittwoch, 15. Mai 2013

Diskriminierung im Sport

Matti hat was geschrieben! 


Okay… Ich möchte und kann es nicht länger für mich behalten… Es fällt mir nicht leicht, aber es muss raus:

Ich bin heterosexuell!

Solch einen Satz wird man nie hören. Warum nicht? Weil es als selbstverständlich gilt. Vor allem im Sport. Es wurde schon häufiger diskutiert, ob sich Schwule im Fußball outen sollen. Ich sage: Nein! Denn: Warum? Mir ist es doch so was von egal, auf wen jeder einzelne steht. Für mich gilt das Prinzip der Gleichbehandlung. Und Heteros tun ihrer Orientierung auch nicht öffentlich kund.
„Outen“ hat etwas von „Zugeben“. Und Homosexuelle (Asexuelle oder welche Lebensweise auch immer) haben nichts zu zugeben. In einer toleranten Gesellschaft spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle. Demzufolge muss keiner als Homo/Hetero abgestempelt werden. Es ist nicht selbstverständlich hetero zu sein, sondern frei von Vorurteilen zu sein.
Natürlich ist es historisch bedingt, dass die meisten Menschen hetero sind. Demzufolge ist es höchst wahrscheinlich, dass man auch einen Heterosexuellen trifft und man demzufolge auch davon ausgehen kann. Deshalb ist es aber – meiner Meinung nach – nicht angebracht, Homosexuelle nahe zu legen, sich zu outen. Denn sie sind nichts Besonderes und es gibt keine Situation, die mir jetzt einfällt, in der es von Vorteil wäre, zu wissen, ob jemand homosexuell ist (wie z.B. bei einem Festessen, ob jemand Allergiker ist und bestimmte Sachen nicht essen kann).
Und dieses Outen wird mir im Sport (vor allem im europäischen Fußball) viel zu oft „in falscher Art“ diskutiert.


Die zweite Sache, die ich am Sport intolerant finde, ist die Beziehung zwischen Behinderten-Sport und Nicht-Behinderten-Sport. Dazu nehme ich die Paralympischen und die Olympischen Spiele als Beispiel.
Bei den Spielen letztes Jahr lief ein Beinamputierter bei den Olympischen Spielen mit (und wurde dafür gefeiert). In meinen Augen widerspricht sich dies mit dem Ziel, die beiden Sport-Events gleichwertig zu behandeln. Wie kann ich denn sagen, behinderte Sportler sind genauso „normal“ wie alle anderen auch und gleichzeitig den „Aufstieg“ eines Behinderten Läufers in die Olympischen Spiele feiern? Lässt man solch ein Mitmachen zu, schafft man eine Zwei-Klassen-Situtation und entwertet die Paralympischen Spiele.
Die Trennung zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten ist für mich, genauso wie die Geschlechtertrennung, eine rein sportliche Angelegenheit. Ich betrachte das, mehr oder weniger, als andere Sportarten. Demzufolge gibt es vier GLEICHBERECHTIGTE Arten Kugelstoßen: Frauen-Kugelstoßen nicht Behinderter Sportlerinnen, Frauen-Kugelstoßen behinderter Sportlerinnen, männliche behinderte Kugelstoßer, männliche nicht behinderte Kugelstoßer. Und jeder nimmt in seiner Gruppe teil. (Natürlich unterteilen sich die Gruppen dann noch mal in ihre Gewichtsklassen und so weiter).
Vor allem: was ist, wenn die Beinprothesen so gut weiterentwickelt wurden, dass ein Behinderter Sportler schneller läuft, als ein Nicht-Behinderter? Dann wird die erste Klasse zur Zweiten und umgekehrt? Deswegen: Alle anders, alle gleich.
Übrigens habe ich mal gehört, dass man überlegt hat, Birgit Prinz, eine sehr erfolgreiche Fußballspielerin, in die deutsche Männer-Nationalmannschaft ein zu berufen. Ob Frauenfußball jetzt sportlich mit den Männern mithalten kann oder nicht, solche Überlegungen entwerten, meiner Meinung nach, immer eine Seite.