Sonntag, 2. Dezember 2012

Die Geschichte Teil 1

Erster Teil einer längeren Geschichte. Verfasser anonym. Viel Spaß.



Jetzt hör mir mal zu, Junge! Die Bahn hier, fährt immer in dieselbe Richtung. Sie hält nicht für dich an, sie hält für Geld an. Sie führt dich nicht zu deinem Ziel, sie hält dort an, wo der Großteil der Leute hin möchte. Und das, Junge, das ist fast immer nicht dort, wo du hin möchtest, oder?

Wo möchte ich eigentlich hin?


I

Regen rann an den kalten Scheiben des Waggons entlang und bildete graue Schlieren auf dem bewölkten Himmel über der Stadt. Ich saß, den Kopf gegen die Scheibe gelehnt, in einem nur spärlich besetzten Abteil auf dem Weg nach Hause. Durch die Scheibe sah ich die Stadt langsam vorbeigleiten, still und ruhig, nur hier und da waren Menschen auf den ansonsten leeren Straßen zu sehen. An solchen Tagen schien der Regen sich durch die Decken auf die Gemüter der Leute zu legen, sie einsam und ruhig zurückzulassen, um dann wieder im Boden zu verrinnen.
Die Bahn wurde langsamer und hielt schließlich an der nächsten Station. Zwischen der Haltestelle nahe meiner Schule und der, von der es nur noch rund fünf Minuten Fußweg bis zu unserer Wohnung waren, gab es eine Hand voll anderer Stationen und so dauerte die Fahrt etwa zwanzig Minuten. Einige Fahrgäste standen auf und verließen die Bahn in die eine oder andere Richtung.
Auf dem Gleis warteten bereits neue Passagiere, steckten ihre Handys weg oder warfen ihre halbaufgerauchten Zigaretten auf das Gleis. Ich sah eine  junge Frau, die ungeduldig in ihrer Handtasche kramte, einen Jungen mit gestylten Haaren und Markenkopfhörern und dann sah ich ihn. Ich schätzte den Mann auf um die 40, auch wenn ich das eigentlich nicht mit Sicherheit sagen kann, er trug eine ausgeblichene, dunkle Hose und eine ebenso ausgeblichene, dunkelgrüne Jacke über einem grau-blauen Pullover. Auf dem Kopf hatte er etwas, dass vor ein paar Jahren wohl einmal eine Schiebermütze gewesen war, jetzt glich es eher einem Fetzen. Als sich die Türen öffneten, griff er in die Innenseite seiner Jacke und zog etwas Großes, Graues darunter hervor.
Es war eine Taube. Überrascht beobachtete ich den Mann. Der Vogel blieb ruhig auf seiner Hand sitzen, während er selbst keine große Sache daraus zu machen schien. Ich blinzelte. Die Taube war von der Hand des Mannes verschwunden, stattdessen lief sie nun einige Meter entfernt auf dem Bahnsteig umher. In den Händen des Mannes befand sich nun eine Zeitung, die er jedoch bereits zusammenfaltete, um sich auf den Weg zur Bahn zu machen. Vollkommen verdutzt starrte ich den Mann an, der hinter der Frau den Waggon betrat und sich auf einem Stuhl im Eingangsbereich niederließ. Ich starrte weiter. Als der Mann auf einmal seinen Kopf wendete und mir in die Augen schaute, wurde ich mir urplötzlich meines Blickes bewusst, der wohl eine Mischung aus kompletter Fassungslosigkeit und Verwirrung widerspiegelte und konzentrierte mich sofort auf den an der Decke gezeichneten Fahrplan, den ich schon seit einer halben Ewigkeit auswendig kannte, seit… , nun, schon seit Langem.
Die Türen schlossen sich und die Bahn glitt langsam vom Gleis der Station, die Werbeplakate und kahlen Bahnhofswände wurden wieder von Altbauten und Alleen abgelöst, all die Häuser und Straßen, die ich durch die Fenster der Bahn nun schon tausendmal gesehen hatte, von denen die Meisten mir jedoch immer noch fremd vorkamen. Ich verlor mich wieder in Gedanken, auch wenn mich der seltsame Anblick der Taube in der Hand des Mannes nicht wirklich loslassen wollte. Als die Bahn schließlich an der Haltestelle hielt, an der ich aussteigen musste, warf ich im Vorbeigehen noch einmal einen Blick auf den Sitzplatz des Mannes.
Er war leer. Auf dem Platz lag stattdessen eine einsame, winzige Taubenfeder.
 

3 Kommentare:

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