Montag, 15. August 2011

The Community und das Problem der Serienempfehlung

Ich bin Student. Ich habe Semesterferien. Das heißt ich habe unglaublich viel Zeit. Und die verbringe ich mit dem Schauen von Serien. Gerade läuft in Amerika die 4. Staffel von der großartigen Serie Breaking Bad und ich bin da wieder voll drin. Gleich meine erste Empfehlung. Wenn ihr so ein bisschn was übrig habt für so Krimi und Thriller, dann schaut euch diese Serie an. Ab der 2. Folge hatte mich das Teil so weggeblasen. Fantastisch und unglaublich dicht inszeniert. Story mal ganz fix: Chemie Lehrer erkrankt an Krebs und um seiner Familie eine finanzielle Grundlage zu geben, fängt er an mit dem Produzieren von Meth. Probleme mit Dealern, Familie und der Polizei vorprogrammiert.

Aber ich will euch gerade einen anderen Schatz näher bringen. Und gleichzeitig bin ich jetzt schon vollkommen entmutigt. Zum Einen, weil ich weiß wie selten man auf Ratschläge hört, die einem Blogs machen. Besonders auf Bezug auf Film und Fernsehen. Man will ja nicht mit der Masse mitgehen, man will ja nicht Sachen mögen, die einem andere ans Herz legen. Man will eigentlich der wahre Entdecker von einer Serie sein. Und ein anderes Problem ist die Angst davor, dass ich trotz Widererwarten damit einen Trend auslöse. Ich erzähle euch mal von How i met your mother. Die Serie begann schon im Jahre 2008 auf Prosieben zu laufen. Damals noch Samstag Nachmittags. Und während meine coolen Mitschüler noch mit Kater im Bett lagen, oder sportlich aktiv waren, saß ich vor dem Fernseher und amüsierte mich köstlich bei dieser neuen Serie. Ich erzählte auch Freunden davon, und die zuckten nur mit der Schulter. Naja, Jahre vegingen, ich schaute irgendwann auch mal anderen Kram, wie Veronica Mars (UNFASSBAR GUT!) und ging meines Weges.

Im Jahre 2010 bin ich dann bei Facebook online gegangen. Was muss ich erblicken? Alle lieben ja diese tolle Serie Himym. Jeder haut sich Robins Musikvideos auf die Pinnwand, überall schreibt man "High Five" und was von "Bro Code." Wenn einer heutzutage lustige und kreative Geschenke machen will, schenkt man seinem Kumpel das "Playbook." Ich könnte ewig so weitermachen. Und glaubt ihr, einer kann sich noch daran erinnern, wie damals vor 2 Jahren dieser Wilhelm von dieser Serie schwärmte? Natürlich nicht. Kein Ruhm für den Entdecker. So wird es wahrscheinlich auch mit "The Community" sein. Im Jahre 2013 schicken sich alle die lustigen Troy und Abed Videos und ich steh wieder da. Und trotzdem. Die Serie ist so gut, ich muss euch davon erzählen.


The Community

Zur Geschichte: Community Colleges sind in den USA wie bei uns Berufsschulen, oder Fachhochschulen. Meistens gehen da Leute hin, die sich kein richtiges College leisten können, oder noch Abschlüsse nachholen müssen. Die Dinger werden in Amerika nicht wirklich ernst genommen. Der Unterricht besteht aus Vorlesungen und praktischen Seminaren. Die Serie Community spielt in so einem College. Der Zuschauer verfolgt das Leben von insgesamt 7 Leuten, die Freunde werden, da sie gemeinsam eine Lerngruppe bilden für den Spanischunterricht. Hauptperson ist der ehemalige Anwalt Jeff, der seine Lizenz verloren hat, als man feststellte, dass er noch keinen richtigen Abschluss hat. Weiterhin gibt es Britta, eine Frauen- und Umweltaktivistin, den wohlhabenden und grimmigen Rentner Pierce, Annie, ein früheres Mauerblümchen, die sich mal mit Tabletten umbringen wollte, Troy, ein Footballtalent, der aufgrund einer Verletzung seine Karriere aufgeben musste, die zweifache Mutter und gläubige Powerchristin Shirley und den merkwürdigen Filmefan und Filmemacher Abed.


Um gleich mit der These ins Haus zu fallen. Community ist für mich das bessere Scrubs. Es gibt viele Parallelen. Troy hat viele Eigenschaften von Turk, viele Episoden enden dann doch noch mit einer ernsten Moral und es gibt viele merkwürdige Nebendarsteller. Aber es macht gleichzeitig sovieles besser. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Scrubs immer noch und es hat immer ein Platz in meinem Lieblingsserienherzen. Doch wenn wir es einmal ehrlich betrachten, kann man sagen, dass es Scrubs vielleicht auch gut getan hätte nach 5 Staffeln aufzuhören. Jede Staffel hat ihre Höhepunkte und tollen Momente, aber dazwischen ist auch jede Menge Mittelmaß. Und Community ist da anders. Bei Scrubs gibt es pro Staffel vielleicht 3-4 Folgen, wo du dasitzt und es großartig findest wie abgedreht diese Folge war. Bei Community geht es mir bei jeder 2. Folgen so. Außerdem ist es eine Liebeserklärung an die Filmgeeks unserer Generation. Abed ist sowas wie ein coolerer Sheldon, der Filme lebt und liebt. Es sind nicht nur Dialoge oder Szenen, die sich auf Filme oder Serien beziehen, ganze Episoden sind Hommagen an Filme oder Filmgenres.



Community ist vom Humor her noch ein bisschen bissiger und anarchistischer als Scrubs in seiner Blütezeit. Sie ziehen andere Serien durch den Kakao und machen vor sich selber nicht halt. Es gibt zur Zeit 2 Staffeln auf Englisch. Die ersten 2 Folgen ziehen sich ein bisschen und dann bricht plötzlich ein Comedy-Gewitter los, dass ich es kaum fassen konnte. Ich habe mich wirklich in diese Serie verliebt. Ich würde mich freuen, wenn auch zu euch dieser Funken überspringen kann. Aber vergesst niemals, wer es euch empfohlen hat! Hier noch 2 Szenen, die eigentlich ganz gut den Kurs der Serie zeigen:


8 Kommentare:

  1. Ha ich kannte die Serien schon vor dir.:-P Bin ich jetzt nicht der Entdecker? Musst du mich nicht rühmen? Also echt mal Willi....es gibt keine echten Entdecker von Serien. Merk es dir:-)

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  2. aber hast du sie dir auch angesehen? und magst du sie?

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  3. Ja ich habe angefangen sie anzusehen und mochte sie. Allerdings hab ich dann wieder aufgehört. Ich kann aber wieder anfangen, wenn du magst.;-)

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  4. Denk dran, dass Ulf die Serie schon ewig guckt und sie unter anderem auch erwähnt hat, als ich das Video von "The Bird and The Bee" zu "Diamond Dave" veröffentlicht habe.

    Seitdem vier Folgen geguckt und Interesse verloren. Vielleicht schaffe ich es ja demnächst nochmal anzufangen. Aber vielen Dank fürs Empfehlen.

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  5. He Wilhelm, ich empfinde den Artikel wirklich als eine recht gute wie mühevolle Arbeit und als eine durchaus anregende, empfehlenswerte Sache - aber ich mag auch einfach deine "natürliche" oder vielmehr persönliche Art als Autor zu schreiben und den Alltag zu präsentieren - dafür Respekt und zugleich auch Applaus für die Selbstinszenierung.

    Freue mich auf weitere Erscheinungen über diesen Blog. Kann ja nur spannend werden, wenn es bereits nach dem ersten Eintrag zwischen zwei der vier Antriebe zu einer Diskussion kommt - oder zu einem regelrechten Angriff bzw. Zurechtweisung. Vor Allem dann, wenn es um so ein sensibles Thema wie das Entdecken von Dingen geht - dieser Diskurs war m.E. auch der spannendste im Artikel. Ein gar uralter Archetyp, dem ein so mancher Jüngling voller Tatendrang, möchte ich meinen, prahlend nachjagt. Ob der Manne nun wirklich tatsächlich der große Eroberer sei, von dem er träumt mag noch vielen ein Rätsel sein - vor allem dann, wenn Nichtigkeiten, wie der erste zu sein, auf einmal zu Streitpunkten werden und an scheinbar freundschaftlichen Bändern rütteln. Aber ich werde mich wohl irren - wie sollte es auch anders sein.

    Lieben Grüße an die ganze wilde Bande und haut fleißig in die Tasten - Menschen um des Mensch sein Willen!

    Michael

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  6. Ich finds meistens cool, sowas wie eine entdeckte Serie für sich zu behalten. Und später, wenn dann einer dir erzählen will, wie lustig die Serie ist, sagst du ganz trocken: "Ja ich weiß, kenn ich.". Dann finden sich die andern auch nicht mehr so cool :-)

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  7. Hi
    Danke für die Serienempfehlung hab jetzt bis zur Episode 12 geschaut und finde die Echt gut. Danke

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  8. Dann hat sich dieser Post schon gelohnt.

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