Dienstag, 16. August 2011

soziale Beziehungen

Neulich bin ich in der Geo (06/20111) auf einen sehr interessanten Artikel gestoßen. Es ging um den glücklichen Menschen. In einer amerikanischen(?) Studie wurden verschiedene Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten über ihr ganze Leben hinweg immer wieder genauestens über ihre Lebenssituation befragt. Die Forscher erhofften sich so herauszufinden, was wirklich zu einem glücklichen Leben führt. Der Artikel ist wirklich sehr interessant und ich kann ihn euch nur ans Herz legen.

In meinem kleinen Artikel hier möchte ich mich mit der Quintessenz beschäftigen, die ich aus diesem Artikel entnommen habe: das wichtigste für ein glückliches Leben sind die sozialen Beziehungen.
Das brachte mich dazu über meine sozialen Beziehungen nachzudenken. Erwähnt wurde natürlich die Beziehung zur Familie und die ist, auch wenn meine Eltern getrennt leben, durchaus positiv. Ich hab ja so gesehen sogar mehr Familie, als andere Kinder.

Was mich aber vielmehr beschäftigt hat, war das Verhältnis zu Freunden. Es ist doch so. Die engsten Freundschaften entwickeln sich in der Regel in der Schulzeit. Hier sieht man seine Freunde fast täglich über 4-6 Jahre hinweg und es verbinden einen einfach unheimlich viele Erlebnisse miteinander. Es war schön. Ich denke niemand wird da widersprechen.  Doch was ist jetzt? Wir sind alle „ausgezogen um das Glück zu finden“. Dabei haben wir Familie und Freunde zurückgelassen und Verbindungen gelöst, die wir eigentlich nicht lösen wollten. Ja klar wir finden neue Freunde. Freunde mit denen wir später unsere Unizeit verbinden werden.  Über diese Zeit sagen wir später bestimmt: „Es war legendär“(Achtung Anspielung auf anderen Artikel). Doch irgendwie ist es doch anders. Mir wird jetzt erst wirklich bewusst, dass ich die Leute, die ich an der Uni kennenlerne, genauso wieder hinter mir lassen werde, wie meine Schulfreunde in den Jahren 2009/2010.

Aber das ist okay. Ich denke, es bringt mich weiter. Mich und jeden anderen, der das erlebt. Nur ganz glücklich bin ich dabei nicht. Denn ich habe Freundschaften hinter mir gelassen, von denen ich mehr erwartet hätte. Mit einigen bin ich immer noch mehr oder weniger regelmäßig in Kontakt. Andere haben die Freundschaft wohl anders gesehen als ich und den Kontakt, ob gewollt oder nur teilweise gewollt, abgebrochen. Na so weiß man wenigstens woran man ist - und das ist sehr wichtig.
Ich war mit meinen Freundschaften immer zufrieden und werde auch alle genießen, die ich hier finde. Gerade weil ich weiß, dass sie eventuell nur von kurzer Dauer sind. Ich denke und hoffe, dass die besten Freundschaften bestehen bleiben. Schließlich gibt es das Internet, das die Kontaktaufnahme doch so sehr vereinfacht. So bin ich dankbar für die Freundschaften zu den anderen 3 Antrieben und auch dankbar für die Freundschaften zu VL Freunden, die ich teilweise noch nie gesehen habe.

Somit kann ich wohl hoffen, dass ich später auf ein glückliches Leben zurückblicken kann, denn mit meinen sozialen Beziehungen bin ich wirklich zufrieden.

Tja und schon wurde der zweite Antrieb gezündet.;-)

7 Kommentare:

  1. Ich bin ebenfalls froh, mit so vielen Menschen in Kontakt zu stehen und ihre Meinungen an meiner Seite zu haben. Allerdings besteht bei mir nicht die Angst, dass ich irgendwann Menschen hinter mir lassen werde. Es kommen immer nur noch mehr hinzu!

    Zwar verbringe ich mit meinen Freunden unterschiedlich viel Zeit, aber mir kommt es nie so vor, als würde ich jemanden verlieren. Auch wenn man sich ein halbes Jahr nicht sieht und spricht, dann habe ich trotzdem kein Problem damit, dort weiterzumachen, wo wir aufgehört haben.

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  2. das problem an den leuten, die wir jetzt kennenlernen ist, dass wir sie erst mit dem beginn des studiums kennenlernen. wir kennen ihre vergangenheit nicht. wir wissen nicht, was sie zu dem menschen gemacht hat, der sie heut sind. sie können uns, wenn die freundschaft innig genug ist, vielleicht davon erzählen, aber wir werden nie so mitfühlen können, einfach weil wir ihre frühere umgebung und ihre mitmenschen gar nicht kennen.

    das macht es für mich persönlich immer schwierig neue leute kennenzulernen. ich habe in der uni immer menschen gesehen und es waren einfach nur gesichter. ohne seele. ich konnte nicht irgendwo ansetzen. ich müsste sie ganz neu kennenlernen. und das fällt mir schwer. da fällt es mir echt leichter in forst noch menschen kennenzulernen, mit denen ich früher nichts zu tun hatte. man kennt sich ja eben doch immer über ein paar ecken und wenn man miteinander redet hat man sich vorher schon mal gesehen und weiß wenigstens ein bisschen über die person bescheid. und man kennt ja auch ihre (frühere) umgebung.

    ich weiß das smalltalks immer ganz gut am anfang helfen. aber da über meinen schatten zu springen fällt immer schwer.

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  3. Es ist wie mit Games: Das Regal füllt sich, aber Klassiker werden immer wieder gerne aufgewärmt. Und man vergisst nie, wie man sie spielen muss. An neue Technik gewöhnt man sich schwieriger.

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  4. Das Problem der eigenen Sterblichkeit.
    Die Frage nach dem wer bin ich - woher komme ich - wohin gehe ich - worüber entstehe bzw wodurch oder was macht mich aus. Nett und schön, wenn das Internet Freundschaften soziale Aufrechterhaltung ermöglich, aber zurecht kommen tut doch jeder allein oder?

    Gruß Michael

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  5. @Henry: Also hast du viele Freunde mit denen du meist nur wenig Kontakt hast? Sind auch welche mit viel Kontakt dabei?

    @Martin: Ja Smalltalk ist bei sowas auch mein Problem. Ich interessiere mich schnell für Menschen, deren Herkunft und was sie so machen, aber wenn mir jemand entgegen kommt und sagt: "Hi ich bin Ole wie gehts?" dann ist er mir meist gleich unsympathisch. EInfach nur wegen der Frage und dann wirds schwierig. Der erste Eindruck ist verdammt wichtig.

    @Matti: Schöne Metapher. Die merk ich mir. Nur man darf die Klassiker nichti rgendwann so weit hinterschieben, dass man sie vergisst. Aus den Augen aus dem Sinn.

    @Michael: Wie meinst du es, wenn du sagst, dass man allein zurecht kommt? Ich glaube, niemand kommt ganz allein zurecht.

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  6. Natürlich sehe ich manche Menschen häufiger und habe mit ihnen dementsprechend mehr Kontakt. Aber das ist für mich nicht so unglaublich wichtig, weil ich mit allen gut klar komme und mich auch auf jede Person freue.

    Vielleicht auf die ein oder andere Person ein bisschen mehr, weil ich einfach schon insgesamt mehr mit diesen Personen erlebt habe, aber im Groben und Ganzen bin ich mit den Leuten, mit denen ich noch in Kontakt stehe, sehr zufrieden.

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  7. @Patrick: Vergessen - niemals. Bei mir haben Klassiker ein eigenes Regal. Es staubt zwar öfter mal ein, aber (bewusst) aus dem Sichtfeld räumen - nein.

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