Dienstag, 18. Oktober 2011

Vorbilder und Anti-Moral

Der Matti war mal wieder kreativ. Und Mensch, ist der wütend. Trotzdem viel Spass!

Verdammt, ich weiß nicht mehr weiter. Ich finde keinen Leitfaden mehr. Ich meine jetzt
nicht, dass ich nicht mehr weiß, was, oder wohin ich will, sondern mir fehlt der Bezug – quasi
eine Bezugsperson. Nirgends gibt’s mehr Vorbilder. Wisst ihr was ich meine. Man muss ja
schließlich weitsichtig sein, um groß raus zukommen. Also ich meine alles im Blick zuhaben
und nicht schlecht Sehen können. Wer sein Glück im Umfeld sucht und nichts findet, ist
selber dran schuld!

Also, wie gesagt, auf nichts kann man mehr bauen. Ich erklär es euch mal genauer:
Wenn ich in Richtung Karriere, Business gucke, sehe ich nur Betrüger und reiche
Kapitalisten-Säcke, die sich durch Arbeit anderer bereichern, die irgendwas erreichen. Die
Politiker sind alle korrupt. Der Freiherr von und zu Guttenberg kopiert, andere beschimpfen
sich, weil’s um Geld für noch mehr Korrupte Regierungen geht, Koch-Mehrin kassiert Geld
für Sitzungen, die sie nie besucht hat und Berlusconi müsste Bunga-Bunga-Coni heißen. Kann
mir denn keiner zeigen, wie es richtig geht?

In der Wirtschaft geht auch alles den Bach runter. Bankenmanager füllen sich die Taschen
und Die Bahn erhöht schon wieder die Preise. Und nun hat es auch noch den letzten Messias
am 05. Oktober dahin gerafft – R.I.P. Steve Jobs. Hätte er nicht wenigstens noch das neue
iFone 16.7327 S II Super-X rausbringen können?!

Nicht mal in sportlicher Hinsicht gibt’s noch Ikonen. Jan Ulrich dopt, Philipp Lahm fängt
auch an gegen alles und jeden zu motzen, Olli Kahn wird alt, das Traum-Duo Delling –
Netzer ist auch Geschichte. An wen soll man sich orientieren? Schumacher fährt auch nur
noch hinterher.

Grad sehe ich auch noch, dass Wissen vor 8 nicht mehr von dem Inder da gemacht wird.
Geht’s noch?!

Im Internet kann man auch nicht mehr nach Vorbildern suchen. Fäcebuck speichert alles
länger, als der Atommüll hält und wenn man da nicht angemeldet ist, macht es der Bund mit
Trojanern. Google sucht alles, nur nicht das, was man will. Und den Ringvernichter gibt’s och
nich mehr.

Ach hier und Kirche. Brauch man ja nicht drüber reden. Von wegen Kinderheime und Papst.
Der Tom Cruse ist ja da auch in dieser Sekte. Da kann man ja die Filme von dem auch
vergessen.

Zum Bund geht auch keiner mehr. Alles faule Säcke. Was soll aus der Jugend mal werden?
Erst wenn se mal ordentlich im Dreck gekrochen sind und mit ner Waffe umgehen können,
kann aus den mal was werden.

Ich sehe schon, man muss sich langsam aber sicher alles selber beibringen.

Wobei, noch habe ich Hoffnung. Es gibt Lichtblicke. Stichpunkt Wirtschaft ankurbeln.
Kommt immer gut. Und wodurch? Na klar: Konsum. Also – logisch – Werbung machen. Na
hier, wie die eine Deo-Werbung. Ich koof jez nüscht mehr, wo ich keene Brüste Titten mehr
sehe. Und bei Mäces gibt’s ja jetzt auch Veggi-Burger.

19 Kommentare:

  1. "Brüste" sollte eigentlich durchgestrichen sein ^^.

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  2. Keine Vorbilder können niemanden schaden.

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  3. Die richtigen Vorbilder zu haben, kann aber auch nicht schaden.

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  4. Was ist mit Edward Newgate??

    Was ist mit April Wheeler??

    Und was mit Otto Lidenbrock, Andrew Largeman oder Clive Staples Lewis!

    Ich für meinen Teil hab genug Vorbilder.
    Streng dich mal ein bisschen an :D!

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  5. @ Jonathan: Du verstehst die Aussage meines Artikels nicht. Gerade solche Vorbilder will ich nicht. Meine Vorbilder finde ich in meiner Familie, bei meinen Freunden, in der Umkleidekabine vom Sportverein, auf dem Sofa bei einem Film. Im Gespräch erkenne ich, welche Ansichten und Meinungen sich zu verfolgen lohnen und vorallem die Beweggründe. Und nicht durch Medien und Bücher lesen. Nicht einmal Albert Einstein ist für mich ein richtiges Vorbild. Verstehst du? Ich weiß, dass kommt nicht so richtig rüber im Artikel.

    Wobei, Ash Ketchum fand ich schon immer gut... :)

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  6. Ich hab überlegt, ob ich dir Vorbilder aus meinem umfeld nennen soll, aber mit denen könntest du ja sowieso nichts anfangen...

    Ich finde Vorbilder aus Medien gut. Sogar phänomenal gut!

    Ein Bücherheld kann genauso beeindruckend sein, wie eine richtige Person, finde ich auf jeden Fall.

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  7. Ich muss mit deinen Vorbildern ja auch nix anfangen können.

    Ich sage auch nicht, dass "öffentliche" Personen oder fiktive Figuren nicht beeindruckend sein können, aber ich möchte das ganze Wesen verstehen können, was bei Freunden schon schwer bis unmöglich ist.

    Wenns danach geht, könnte ich auch sagen: ich will keine Arbeistlosen mehr, also nehme ich mir die DDR oder gar Hitler zum Vorbild. Die Art und Weise, die Überzeugungskraft, all das vermisse ich von Leuten, die ich nicht persönlich kenne.

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  8. Ich hab bis zum Schluss gewrtet, ob du den Beitrag nicht vielleicht doch ironisch meinst. Das hört sich doch arg nach "frustrierter-Opa-Mentalität" an. ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Eine Masse an Verallgemeinerungen ("Alle Politiker sind korrupt...", "Kirche=Kinderschänder+Scientology", "Bahn und Bänker sind böse") und Unterstellungen, die nichtmal einem flüchtigen zweiten Blick standhalten können. Bezeichnenderweise ist der einzige Lichtblick, den du erwähnst Steve Jobbs. Dieses Weltbild ist traurig. Und sehr einfach gestrickt dazu.

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  9. Tja,
    so hart hätte ich das jetzt zwar nicht gesagt,
    so wie ich den Eintrag verstehe ist er eher provokant gemeint und daher absichtlich überzogen,
    aber im Großen und Ganzen hat David recht, denke ich, vor allem was das mit der Kirche betrifft...

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  10. Der Artikel ist einfach gestrickt, genauso wie die Denkweise vieler Leute. Und dieses Denken kotzt mich an.
    Viele stellen sich Stunden für ein Handy an, andere kaufen Deo wegen nackter Haut.
    Es ist überall was Wahres dran. Man sollte schon mal überlegen mit wem man es zu tun hat. Und vorallem sollte man - und deswegen der Titel VORBILDER - überlegen wen man sich als Vorbild nimmt.

    Und mal ganz ehrlich: Bei der Kirche war ich noch human. Des hätte man viel drastischer beschreiben können. Zumal ich der nichts unterstelle.

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  11. Und der zweite Teil des Titels "Anti-Moral" betrifft das Wahre an den Anspielungen. Muss man Brüste in einer Werbung sehen? Hat die Kirche nicht doch größere Probleme mit der Sexuallität als zugegeben bzw. geht sie damit falsch um? Muss man an einer Waffe ausgebildet werden?

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  12. Ich verstehe einfach nicht ganz, ob das jetzt eine Parodie der platten Denkweise vieler Leute, oder tatsächlich deine eigene Meinung ist. Beispielsweise fragst du nun on den Comments einerseits "Muss man an einer Waffe ausgebildet werden?", woraus ich schließe, dass du das "Zum Bund geht auch keiner mehr. Alles faule Säcke...." eben gerade nicht so gemeint hast. Auf der anderen Seite hört sich deine Kirchenkritik so an, als wäre es wörtlich so gemeint.
    So leid es mit tut, ich will mal wieder als Verteidiger der "Kirche" einspringen. Zunächst: du meinst sicher in erster Linie die katholische Kirche, da du den Papst erwähnst. Die spielt doch in deinem persönlichen Umfeld so gut wie keine Rolle, oder? In Brandenburg sind nur ca. 3% der Menschen katholisch, 20% aber evangelisch, dazu kommen diverse Freikirchen. "Die Kirche" nur auf die Katholiken zu beziehen, wird der der Fülle an christlichen Glaubensrichtungen nicht gerecht. Wenn du aber doch alle christlichen Kirchen meinst, dann hast du damit eine Behauptung aufgestellt, die ich nicht so für mich nachvollziehen kann, ich hatte bisher das Gefühl, dass auch in christlichen Kreisen offen über Sexualität geredet werden kann.
    Dass du du dann auch noch "Die Kirche" im Zusammenhang mit Kinderheimen und Vorbildern negativ darstellst, ist aufgund der schlimmen Vorkommnisse in evangelischen und katholischen Heimen zwar nachvollziehbar, meines Erachtens aber sehr kurz gedacht. Ich laufe hier in Halle jeden Morgen über den Hof der Franckeschen Stiftungen. Hier hat August Herrmann Francke bereits im 17. Jahrhundert hier mit viel Einsatz und Herzblut einen riesigen Komplex an Häusern bauen lassen. Ein für die damalige Zeit einmaliges Projekt - ein Waisenhaus mit Schule für über 2000 Menschen. Dies tat er klar aus seiner christlichen Überzeugung heraus. Ähnlich ist es mit Johann Hinrich Wichern, der in Hamburg aus eigener Tasche ein Waisenhaus errichtete, ein revolutionäres Erziehungskonzept entwickelte und so einen wichtigen Anteil an der heutigen Pädagogik hat. Die beiden sind für mich ganz klar "kirchliche" Vorbilder in vielerlei Hinsicht, deren Engagement man auch als Nichtchrist anerkennen sollte. Man könnte die Reihe endlos fortführen. Worauf ich hinauswill: Der Kirche aufgrund von Vergehen einiger ihrer Mitglieder vollkommen die Fähigkeit abzusprechen, Vorbilder hervorbringen zu können halte ich für falsch und sogar für eine Umkehrung der tatsächlichen Verhältnisse.
    Gruß

    David

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  13. *es tut mir übrigens nicht Leid, dass ich mal wieder was verteidigendes zum Thema Kirche schreibe, sondern dass ich in Blog-Diskussionen immer nur einseitig zu dem Thema einschalte ;)

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  14. Ich meine, gerade weil was Wahres dran ist, sollte man nicht so platt drüber denken und nicht alles gleich als Vorbild nehmen.

    Kirche: Mir ist es doch völlig Bockwurscht welche Kirche. Das Oberhaupt egal welcher Religion eignet sich für mich nicht als Vorbild. Der Papst war hier Paradebeispiel. An der Anspielung mit den Kinderheimen ist auch was dran. Wie lange hat der Papst gebraucht, um sich zu entschuldigen?
    Bei anderen Glaubensrichtungen mag das anders sein. Aber es ging mir darum, darüber kritisch nachzudenken.

    "Dies tat er klar aus seiner christlichen Überzeugung heraus." -> Schwach, wenn man etwas Gutes nur aus Glauben zu Gott macht.

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  15. Du scheinst dich zu sehr angegriffen zu fühlen. Bzw. es zu sehr auf das Thema Kirche zu beziehen.

    Aussage meines Artikels: Such dir deine Vorbilder bedacht aus und hinterfrage die Moral anderer.

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  16. Jetzt aber mal ganz ehrlich,
    der Kommentar ist wirklich nicht haltbar.
    Ich meine, klar ist das schlecht, das mit den Missbrauchfällen und so etwas muss unter allen Umständen verurteilt werden, aber du kannst doch nicht die Fehler einiger weniger Personen auf die ganze Kirche beziehen. Die Kirche macht so viele gute Sache (egal ob evangelisch und protestantisch) die fallen aber ja alle nicht ins Gewicht, weil man das ja sowieso von ihr erwartet und als selbstverständlich ansieht.

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  17. Ich habe den Papst und den Umgang einiger Angehörigen der katholischen Kirche kritisiert. Habe ich irgendwas von/über die evangelische Kirche oder anderen Glaubensrichtungen speziell kritisiert?! Es wurde von (ziemlich vielen) einzelnen Fehler gemacht; aus der katholischen Kirche. Aber deswegen verurteile ich nicht die ganzen Gläubigen.
    "Aber es ging mir darum, darüber kritisch nachzudenken." -> Könnte man diesbezüglich etwas falsch verstehen: ich meinte damit, über alles, was Religion anbetrifft, kritisch nachzudenken. Das beziehe ich gar nicht auf irgendwelche Missbrauchsfälle oder Scientology, sondern ganz allgemien.

    "Kirche=Kinderschänder+Scientology" Das hast du mir unterstellt. Ich habe nur eine Sache als Aufhänger genommen, um zu sagen, dass man auch über Religionen nachzudenken hat.

    "Die Kirche macht so viele gute Sache [...] die fallen aber ja alle nicht ins Gewicht, weil man das ja sowieso von ihr erwartet und als selbstverständlich ansieht."
    -> Deswegen fallen sie nicht nicht ins Gewicht, sondern weil man keine Kirche brauch, um etwas Gutes zu tun. Gutes tun und an Gott glauben hat nichts miteinander zu tun, deswegen spielt es keine Rolle.

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  18. Okay, ich versuch nochmal in aller Ruhe mein Anliegen des Artikels zu schildern.

    Ich habe bewusst oberflächliche und herausstechende Ereignisse/Dinge (zB. Guttenplag) einer großen Sache (zB. Politik) genommen, um zum Nachdenken über die ganze Sache (zB. Politik) anzuregen.
    So wie Guttenberg nicht der einzige Politker ist, und nicht alle Politker korrupt sind, so besteht die Bundeswehr auch nicht nur aus Rumballern und die Kirche nicht nur aus Kinderschänder+Scientology.
    Aber da es nunmal viele Leute gibt, die oberflächlich denken (ich bin mir bewusst, dass Vierfachantrieb-Leser größtenteils nicht dazu zählen), habe ich dieses Mittel benutzt, um zum Nachdenken über die gesamte Politik, die gesamte Bundeswehr, die gesamte Kirche, usw. anzuregen. Und sich zu überlegen, wen man sich als Vorbild nimmt.
    Obwohl alle Dinge auch ihre guten Seiten haben.

    Deshalbe sollte sich die Kirche nicht stärker angegriffen fühlen, als die Politk und die Deo-Werbung.

    Als ich den Artikel schrieb, hätte ich eher gedacht, dass man sich über die Sache mit Steve Jobs beschweren wird, weil es vielleicht etwas makaber ist, aber ich merke, dass (und um nicht alle über einen Kamm zu scheren) zumindest ein Kirchenmitglied sensibler darauf reagieren zu scheint.

    Habe ich mich jetzt klar und deutlich ausgedrückt? Ich habe mich nämlich seit 5 Kommentaren nur wiederholt und würde es ungern nochmal tun.

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  19. http://www.heckler-koch.de/Produkte

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