Leben in Zügen
Heute bin ich wieder Zug gefahren…
Zug fahren find ich furchtbar – mittlerweile ist es nicht
nur sau teuer, nein, es nervt mich einfach, denn was soll man die ganze Zeit
machen?? Still sitzen?? Ähm nope – ich glaube nicht…
Ich hab‘s mit Büchern probiert – sogar mit interaktiven
Rätsel- und Knobelsachen - aber entweder hab ich das Buch in zwei Stunden durch
oder nach 30 Minuten keine Lust mehr. Bücher lesen – FAIL!
Manchmal hat man ja Glück und jemand fährt mit, aber grad
auf Dienstreisen, oder wenn’s heimwärts geht, sieht’s da eher schlecht aus… und
Heimfahrten dauern immerhin sieben Stunden – einer der Nachteile an
Mannheim/Frankfurt!! So, heut bin ich allein, was nun? Schlafen?? Wär ne
Möglichkeit, aber bin leider zu wach um diese Uhrzeit… Filme schauen würde
bestimmt jeder sagen, aber irgendwie bin ich da gänzlich untalentiert. Ich bin
zu feige was runter zu laden, verliere tendenziell alles was klein ist (z.B.
DVDs oder eine externe Festplatte) und heb mir den Speicher auf meinem Lap für
anderes auf – also Filme schauen fällt weg. Nächste Möglichkeit: Zeit sinnvoll
nutzen und z.B. für Klausuren lernen – dummerweise bin ich schon fertig mit
studieren -.-
Also fängt man/ich an nachzudenken – über’s Leben und das
Leben der anderen, die mit in der unmittelbaren Umgebung sitzen. Heut sitz ich
in einem Abteil, mit mir ein Lockenkopf – scheinbar (Alt-)Student, irgendwas
mit Kunst oder Philosophie würd ich tippen – und ein grinsender ergrauter alter
Mann – definitiv Rentner. Der Kunst-Student hat das gleiche Handy wie ich vor
sich auf dem Tischchen liegen: ein robustes Nokia, schlicht, einfach, no Kamera
oder Farbdisplay dafür min. 5 Tage Akkulaufzeit – er weiß also was gut ist und
ist somit automatisch sympathisch ^^ Der Rentner drückt mir gleich nachdem ich
sitze eine Weihnachtskarte in die Hand und strahlt mich an. Etwas verdutzt sag
ich Danke und werd ihm nachher wenn ich ausstieg die Packung MERCI, die noch in
meiner Tasche liegt, schenken… Wisst schon: nehmen UND geben :-) vielleicht
freut er sich – oder er ist Diabetiker und hasst mich dafür ^^
Ach, da steigt der Lockenkopf auch schon aus – kurzes Vergnügen,
so ist das im Zug – Leute lernt man viele kennen, aber Freunde kann man hier
nur schwer finden :/ naja, bleiben der Rentner und ich… er fährt allein,
vielleicht zu seinen Kindern, Frau ist vielleicht schon tot – trauriger
Gedanke!! Nach Kaiserslautern will er… ziemlich weit weg aber nicht so weit wie
meine Ellis von mir… und zack – gleich fang ich an über MEIN Leben nachzudenken
^^ overFAIL – warum? “Wer zu viel nachdenkt, zergrübelt alles“ sagt meine Mum
immer. Schlaue Frau ;D „kritisches Reflektieren“ ist allerdings eins ihrer
Hobbies – vor allem wenn es um Dinge geht, die ich mache ^^ Ach, sie fehlt mir
schon manchmal doch zurück zum Zugfahren!! Nervt einfach… ich finde während man
Zug fährt, ist man im Nirgendwo – eine Grauzone im Leben! Man fährt von A nach
B – an beiden Orten wartet jemand/etwas, man fühlt sich gebraucht, erwünscht
oder einfach nur recht am Platz. Doch auf der Zugfahrt..?!? Man hat so wirklich
keine Aufgabe, keinen Zweck zu erfüllen… Ob man da ist oder nicht – es
interessiert einfach keinen!! Also fängt man an den Top5 oder so in seinem
Handy SMS zu schreiben – doch die antworten meist nicht so schnell wie man gern
hätte, was daran liegen könnte, dass sie grad nicht einfach nur irgendwo
sinnlos rumsitzen sondern ToDos (oder einfach keinen Bock?!) haben … Schon ist
man wieder am philosophieren und nachdenken, und dann denkt man übers
nachdenken nach und alles wird immer verwirrender ^^
„Mein Leben in Zügen“ – So ein Buch wollte ich mal
schreiben, über Gedanken, die ich mir im Zug machen… nicht nur über mich
sondern auch über die Welt da draußen. Wisst schon, Klimakatastrophe,
Prioritäten der Medien, Bildung und son Kram. Alles wovon man ein gefährliches
Halbwissen hat aber dennoch denkt, wär man selbst Chef, würd alles besser
laufen… Ohh da leuchtet mein Handy: 1 NEUE NACHRICHT!! Herzklopfen – warte
nämlich auf etwas ♥ …
Schade, ist was anderes, trotzdem auch gut!!^^
Ja ja… so geht’s mir beim Zugfahren. Wie geht’s euch
dabei? Ähnlich oder bin ich voll der Freak?!:D
Kann aber auch sein, dass es bei mir nur so ist weil ich
kein Internet hab :D hätt ich es, würde ich sinnvolleres machen wie Weihnachtgeschenke
bestellen, ein Gedicht für Heiligabend suchen und lernen, schauen was am
Wochenende in Mannheim geht, chatten oder youtuben…
LG Judy
Gut, 7 Stunden sind deutlich länger als die zwei, die ich fahren muss. Aber ich lese, schlafe, "belausche" andere beim Reden (belauschen ist eigentlich das falsche Wort, schließlich wissen die Leute ja, dass man zuhören kann), höre Musik oder erfreu mich an Wald und Wiese draußen.
AntwortenLöschenZum Anfang meines Studiums wusste ich auch nichts mit der Zugfahrt anzufangen, bis ich gemerkt habe, dass mir eigentlich alles offensteht, bis auf Freunde/Familie.
Ist natürlich bissl ungünstig, wenn man Bücher und Filme nicht infrage kommen.
Ich mag kein Zug fahren, weils zu teuer ist und zu lange dauert. Deshalb fahre ich immer mit Mitfahrgelegenheiten. Meistens ist es günstiger und man lernt immer wieder interessante Leute kennen, mit denen man sich dann während der Fahrt unterhalten kann. Ich habe damit bisher nur positive Erfahrung gemacht und langweilig wirds auch nie. ;)
AntwortenLöschenBei Mitfshrgelegenheiten stell ich mir immer 2 Probleme vor:
AntwortenLöschen1. Was mache ich, wenn ich den Fahrer total blöd finde und vll sogar beängstigend?
2. ie fühlt sich so eine Fahrt an. Hat man das Gefühl, dass man ständig miteinander reden muss?
Das Problem hatte ich noch nie, dass der Fahrer komisch oder inkompetent gewirkt hat und wenn würde ich einfach nicht einsteigen. Meistens fahre ich auch öfters mit denselben Leuten, sodass man weiß was einen erwartet.
AntwortenLöschenDie Fahrten sind auch unterschiedlich, manchmal hat man sich viel zu erzählen und manchmal redet man nur das Nötigste. Wenn man keine Lust hat muss man ja auch nicht reden, sondern kann auch in Ruhe schlafen. Das Gute bei mir ist ich fahre meist nur 2 Stunden, sodass es nicht weiter schlimm ist, wenn ich mir mit den Mitfahrern nichts zu sagen habe. ;)